Als Grundlage allen Handelns kann eine aktivierende Beteiligungskultur dienen. Durch frühzeitige Kommunikation sollte bereits zu Beginn einer Planung die gemeinsame Entwicklung mit breiter Akzeptanz im Vordergrund stehen. Hierbei gilt es das Selbstverständnis eines Dialoges auf Augenhöhe mit allen Akteur*innen zu fördern. Ein zentraler Baustein ist auch das Erwartungsmanagement. Die Verbindlichkeit, die Bereitschaft zu Kompromissen, aber auch die Grenzen von Verfahren sollten von Anfang an deutlich gemacht werden. Durch ehrliche Kommunikation von Vorteilen, aber auch von Beeinträchtigungen kann Vertrauen geschaffen werden. Gleichzeitig kann ein klarer Beteiligungsrahmen falsche Erwartungen und Frust gezielt verhindern. Oftmals lohnt sich die Kombination verschiedener Beteiligungsinstrumente. Eine aufrichtige Beteiligungskultur fördert das Empowerment, die Mündigkeit und die Selbstverwirklichung einer aktiven Bürger*innen Gesellschaft. Somit stärkt dies nicht nur die Akzeptanz für Wohnungsbau, sondern auch demokratisches Bewusstsein.
Aber: Beteiligung ist kein Selbstzweck - der bloße Ruf nach mehr Beteiligung ist nicht zielführend.
Die Herausforderungen für das Wohnen von Morgen sind vielfältig und müssen schon heute mitgedacht werden.
Die Bedürfnisse von Zuziehenden und Haushalten, die umziehen wollen oder müssen, dürfen in den Diskussionen nicht außer Acht gelassen werden.


Für Kommunikation, Dialog und Beteiligung gibt es praxiserprobte Erfolgsfaktoren
- Vertrauen entsteht durch frühzeitige, transparente und offene Kommunikation und Beteiligung
- Ein klarer Beteiligungsrahmen verhindert falsche Erwartungen, Enttäuschung und Frust
- Ehrlichkeit schafft Vertrauen – Vorteile, aber auch Beeinträchtigungen offen ansprechen
- Geschützte Räume fördern die offene Kommunikation
Ehrlichkeit schafft Vertrauen – Vorteile, aber auch Beeinträchtigungen offen ansprechen
Neubauprojekte, Nachverdichtungen oder Aufstockungen haben oft negativ empfundene Auswirkungen für Mieter*innen sowie für Anwohner*innen, welche sich je nach Vorhaben unterscheiden. Bauträger*innen sollten den Sorgen der Bürger*innen vor bevorstehenden Veränderungen und Beeinträchtigungen offen begegnen. Ein Verschweigen der erwartenden Auswirkungen, wie Baulärm, Verschattung, Wegfall von Parkplätzen oder erhöhte Mieten nach einer Modernisierung schaden auf lange Sicht einem Projekt. Es muss möglich sein, offen über potenzielle Konfliktfelder und Nachteile eines Bauprojekts zu sprechen und zu diskutieren. Ebenso wichtig ist es aber auch, gegenüber den Teilnehmenden zu vermitteln, dass die Veränderungen, trotz der Beeinträchtigungen, auch Vorteile beinhalten und zusätzliche Qualitäten in ein Bauprojekt bringen. Denn die Baumaßnahmen führen meist auch zu deutlichen Aufwertungen im Stadtteil, wie die Gestaltung von Freiflächen, der Ausbau der Infrastruktur oder die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.


Vertrauen entsteht durch frühzeitige, transparente und offene Kommunikation und Beteiligung
Ein klarer Beteiligungsrahmen verhindert falsche Erwartungen, Enttäuschung und Frust
